Tongatagebuch 2 - Ha'apai und Eua |
Geschrieben von Tom | |
Wednesday, 23. April 2008 | |
Ein verlotteter Toyotataxi faehrt uns vom Flughafen ins Dorf - der Fahrer, wie viele hier in Tonga ein Mormone. Wie in den Philippinen ist diese Glaubensrichtung auch hier sehr starkt vertreten - sie bauen Kirchen, Schulen, usw... alles super sauber und neu - wenn man in die gute Schule will "darf" man Mormone werden.
Am naechsten Morgen lassen wir Loli wissen, dass wir dabei sind. Kaufen Reis, Pasta, Dosentomaten, usw. ein und wollen unsere Entscheidung auch noch in die Schweiz emailen... denn auf der Insel hat es ausser einem langamen und teuern Satellitentelefon nichts und einfach einen Monat ohne was zu sagen von der Erdoeberflaeche verschwinden... dann sorgen sich doch unsere Eltern. Doch Internet funktioniert nicht, den ganzen Tag und da es Freitag ist wahrscheinlich auch bis Montag nicht, denn am Weekend arbeiten die Techniker nicht. Loli sagt uns, dass wir die Mitteilung auch per kurzes Email ueber sein Iridiumphone machen koennten... don't worry. Aber morgen Samstag frueh ist der Gemuesemarkt hier... da muesst ihr morgens um 6 Uhr anstehen, damit ihr noch etwas frisches kaufen koennt. Doch bevor ist noch Mormonenparty. Hina die Tochter der Hostelbetreiberin fragt ob wir sie begleiten wuerden.... auf dem Schul- und Kircheneigenen Mormonenbasketballplatz tanzen die Islander zu ver Hip-Hoppter Inselmusik traditionelle Taenze... die urspruenglichen Melodien sind nur noch zu erahnen... bum bum bum... wie bei uns... rundherum sitzen die Inselmormonen... wie es sich gehoert in weissen Hemd, Kravatte, lange Buntfaltenhose, polierte Lederschuhe, usw.. alles sauber und besser als die anderen...so wie es die Mormonen eben sein wollen.... ist das praktisch hier auf der Insel? So stehen wir dann noch vor Sonnenaufgang am Markt. Einem von Australia Aid gesponerten Gebaude, daneben steht ein von Newzealand Aid gesponserter Fischmarkt - doch es gibt ausser ein paar Tomaten, Yam und wenigen Bananen nichts zu kaufen ausser billigem Chinaplastik und Kleidung. Unglaublich aber wahr. wir sind hier in einem der besten Klima, die Erde ist vulkanischen Ursprungs, es ist warm - aber nie heiss, ist feucht - aber sehr selten zu feucht, alles waechst ohne viel zu unternehmen, und die Menschen bevorzugen es Buechsengemuese und Processed Food aus der sogenannten ersten Welt zu kaufen. Meistens noch mit Geld von ihren Ueberseearbeitenden Familienmitgliedern oder von irgendwelchen Hilfsbudget eines unserer Laender. Sie bauen nichts oder nur sehr wenig selber an, meinstens bei weitem nicht genug fuer die eigene Famile, dafuer essen sie Sippi importiert aus Neuseeland (das ist mehr oder weniger pures Schafsfett, das wahrscheinlich in unseren Laendern als gesundheitsgefaehrden abgetan wuerde) oder chinesische 2 minuten Nudeln oder oder oder. Spinnen wir alle auf dieser Welt?
Mitten im Pazifik gibt es eine kleine Insel, behuetet von zwei weiteren Inselchen und umgeben von nichts als klarem Wasser und tuerkisfarbenen Lagunen. Weisser Strand, stahlblauer Himmel, Palmen lehnen sich ueber's Wasser wie auf den Postkarten sieht es aus hier.
Eine riesige, schneeweiss gestrichene Villa, zwei Schlafzimmern mit Himmelbetten, einem monstroesen Aufenthaltsraum und auslandender Veranda. Feine Moebel zieren das Haus und eine NAD Stereoanlage mit TV und DVD Player sorgen fuer Unterhaltung. Wenn man durch die Tuere schreitet und noch 10 Meter weiter geradeaus laufen wuerde waere man im kristallklaren tuerkisfarbenen Lagunenwasser. Gebonerter Tropenholzboden, ein geschnitztes tonganischer Outrigger Kanu haengt an der Wand... ufff... wo sind wir hier? Loli fuehrt uns 50 Meter weiter zum Kuechenhaus. Unser Zimmer dann etwas einfacher, immer noch ok, Mosikitonetz und einfache Schaumstroffmatraze, ein Inverter summt an der Wand und produziert 240 Volt in die Steckdosen, zwei riesige Kuehltruen werden angeworfen - um den Fisch zu gefrieren belehrt uns Loli - in diesem Raum schlaeft ihr. Er selber habe weiter hinten noch ein Cottage. Hier laesst es sich sicherlich leben, an eine so harte Schlafunterlage haben wir uns ja in der Zwischenzeit gewohnt.
Die naechsten 23 Tage gleichen einander sehr... am morgen wartet etwas Papaia und einige Hibiskusblueten in der Kueche auf uns... wir vermischen diese mit unseren Haferflocken, pfluecken eine frische Kokosnuss von einer Palme und Fruehstuecken. Loli sitzt daneben und redet. Er liebt es uns ueber gesunde Nahrung aufzuklaeren. Als ausgebildeter Ernaehrungsberater duerfen wir viel von ihm erfahren. Nach einer weiteren Stunde geht er ueber zu Verschwoerungstheorien, motzt ueber die Amerikaner, die Juden und die Tonganer, wenn wir es bis dann immer noch nicht geschafft haben uns aus der Redeumklammerung zu loesen geht es weiter mit...... was auch immer wichtig ist nur, dass er der Beste mit dem Groessten und dem hoechsten IQ ist... haben wir es dann endlich geschafft verziehen wir uns durch den Busch auf die Suedseite der Insel. Dieser Strand ist weit genug weg vom Haus, erlaubt uns zu atmen, nackt zu baden, den Sand und die vielen Krabben und Krebse, das tuerkisfarbene Wasser, den blauen Himmel und die Suedseewinde zu geniessen und dazu viel zu lesen - paradiesisch.
Irgendwann knurrt der Magen, so muessen wir wieder zurueck, Richtung "Zivilisation". Die riesigen Flughunde sind auch schon am Himmel zu sehen. Wir kochen uns etwas, duerfen einige Pele Blaetter zu Salat brauchen und wenn wir Glueck haben liegt alle paar Tage ein Fisch fuer uns bereit - fein sauberlich achtet Loli darauf, dass wir nur dass kriegen was er nicht wirklich gerne hat... wir moechten uns nicht beklagen... wir stellen nur fest - was fuer eine Veraenderung nach all den Monaten unserer Weltreise, wo wir immer mit ausserster Herzlichkeit und Zuvorkommenheit behandelt wurden, wo uns vielfach die armen Menschen das beste abgaben - auch gegen unseren Willen, einfach weil sie es so wollten - wo wir uns immer wieder schaemten ueber unsere selbergelebte Knausrigkeit in der Schweiz. Uns wird bewusst; die naechsten Wochen werden wir wieder unter europaeischen Grundsaetzen leben muessen - man kriegt was man bezahlt... freundlich ist man mit Fremden nur wenn man ein Geschaeft machen kann?!? Dann waehrend dem Abendessen wird Loli all das sagen, was er am morgen und am Mittag nicht loswerden konnte.... nichts neues... ab dem 3. Tag repetiert und wiederspricht es sich.... wir sitzen geduldig da, schweifen mit unsere Gedanken ab, lassen die vielen Worte von den Suedseewinden wegtragen... wir wissen ein solches Paradies muss man sich verdienen...
Den Traum als Inselmanager haben wir in der Zwischenzeit wieder aufgegeben - fuer uns waere das mehr ein Alptraum. Wir brauchen Menschen um uns rum, wir koennen nicht 4-6 Monate auf einer Insel sitzen, auch nicht fuer 20000 US Dollar plus Spesen - da wuerden wir drauf gehen, vielleicht einander verspeisen... und wenn es auch noch moeglich waere... wir koennen nicht Boot fahren, ueber den offenen Ozean... in den rauhen tonganischen Gewaesser... das waere viel zu gefaehrlich und zu wenig Zeit es richtig zu lernen.... wir sagen ab, wissend, dass so ein Job fuer viele gestresste Menschen in unseren Breitengraden ein Traum waere... doch eben nur auf den ersten Blick...
Was hat Hanibal, Broken Wings, Spiderman, Rattatui, US Marshals, Echelon, Babel, Fast and Furious, Fast Food Nation usw mit Telekivavau gemeinsam? Jeden Abend duerfen wir ins Inseleigene Kino und zusammen mit Loli "one Movie" anschauen.... keine Sandra Romantikfilme hat es im Programm... nur Mord und Totschlag muss sie sich mit anschauen.... aber wenigsten hoeren wir waehrend 90 Minuten nur die Schauspieler reden - aber der Abend ist ja noch jung nach so einem Film....ab und zu laesst uns Loli etwas von seinem selbstgemachten Yoghurt, seinem selbstgemachten Reiswein oder den Hauseigenen Pralinen kosten... herrlich, ueberraschend, so was muessen wir auch mal selber machen... und dazu erkennen wir noch, dass auch Loli eigentlich ein gutes Herz hat... einfach unter einer dicken, harten Schale sitzt es. Wieder ist ein Tag vorbei - es bleibt nur noch uns durch den Mosiktoschwarm zurueck zum Kuechenhaus zu kaempfen, Generator abschalten und ab ins Bett.... meistens geht dann nach vielleicht einer halben Stunde wieder eine Taschenlampe an und bevor wir ungestroert schlafen koennen muessen wir noch eine Kackerlake in unserem Bett toeten - auch im Paradies gehoert das zum Weltreisen... Die erste Woche will und will nicht vorbeigehen - wir fragen uns wie wir wohl schon vor dem naechst geplanten Shoppingtrip hier wegkommen... sind nicht sonderlich guter Laune und Mutes. Dann ploetzlich kommen zwei Besucher, ein grosser schlaksiger Deutscher (Tonga scheint in deutscher Hand... ueberall trifft man welche die schon lange hier sind) zusammen mit einem Tonganer der Insel Mango... (die am naechsten gelegen bewohnte Insel). Juhuiii... endlich etwas Abwechslung, jemand anderer zum sprechen und jemand anderer der sich bereden lassen kann. Dazu noch ein Tonganer der Nachbarinsel... vielleicht? Wir fragen ihn aus ueber Mango.. 50 Menschen leben dort, einmal die Woche eine Faehre v.a. weil z.Z. die Kirche neu aufgebaut wir... keine Guesthauser.. in eine alte Huette, nur noch einem Dach, da schlafe er seit 10 Tagen auf dem Boden, sagt und Peter der Deutsche....und einmalmehr... trotz vulkanischem Ursprung wird auch auf Mango nichts angebaut, keine Fruechte, kein Gemuese... wir haben unsere Campingausruestung in Australien gelassen... auch kein Ausweg fuer uns...
Am naechsten Tag zeigt mir Coli, der Tonganer, wie man Octopus jagt. Schnorchel, Taucherbrille uber das unmittel unterhalb der Wasseroberlaeche liegende Riff schnorcheln, zwei zugespitzte Eisen und gute, aber wirklich gute Augen. Als mich Coli ruft:" I have found one Octopus house", kann ich das Vieh trotzdem dass er auf ihn zeigt beim bestem Willen nicht sehen. Faszinierende Geschoepfe, passen sich in sekundenbruchteile der Untergrundfarbe an und verstecken sich in einem Loch... keine Chance fuer PalangiTom. Coli jedoch arbeitet den Tintenfisch ohne Muehe aus dem Loch raus, laesst ihn seine Tinte ausspritzen, ihn an seine Hand ansaugen und toetet ihn mit einem Stich in den Kopf. An der Beach angekommen schlaegt er mit der flachen Seite der Machete auf jedem der Tentakel fuer rund 2 Minuten... damit er essbar wird... sonst sind sie Zaeh.
Was lauft wohl in Geraldton? Kurz vor Abreise auf Ha'apai habe ich Eric noch ueber Skype angerufen. Aufgelegt habe ich dazumal mit einem schlechten Gefuehl... wie wenn mir mein Boss nicht sagen koennte, dass es nicht klappen wird, sagte ich zu Sandra. Und nun seit 4 Wochen nichts - keine Antwort auf meine Satelitenmails, einfach nicht. Der einzige Grund weshalb wir fuer 7 Wochen nach Tonga reisten war, um Eric genug Zeit zu geben das Visum zu beantragen... was machen wir nur? Mehr oder weniger aus Verzweiflung haben wir unsere CV's in Nukualofa noch an Jenny und Fritz aus Adelaide gesendet... jetzt schreiben sie uns auf die Insel, dass sie diese an die Schule ihrer Schwester weitergeleitet haetten.... in Darwin.... die finden unsere Lebenslaufe interessant und fragen, ob wir von Tonga uber Darwin nach Adelaide reisen koennten, uns dort vorstellen wuerden..... uffff.... wir sind sooo am Arsch der Welt auf dieser Insel... koennen nichts machen.. nichts abklaeren, nichts planen, nur warten und Kokosnussmilch trinken. Endlich ist es soweit... morgen sollte es wieder zurueck nach Pangai gehen... doch Loli verschiebt kurzfristig, merkt wohl unsere Verlangen nach Zivilisation und zeigt uns noch ein letztes Mal wer hier der Boss ist.....nochmals 4 Tage mehr... aber wenn das Wetter mitspielt dann geht es an meinem Geburi wieder retour zu den Menschen.
Das Wetter spielt mit.... mein schoenstes Geburtstagsgeschenk ist es wieder Tonganische Gesichter zu sehen... jetzt aber schnellst moeglich ins Internet, rund 50 Mails warten auf uns... darunter auch eines von Eric...bis im Dezember brauchen sie um die Arbeitgeberseite des Arbeitsvisums zu beantragen... ufff.... das ist aber sehr lange... naja mindestens haben sie nicht aufgegeben.
Die naechten zwei Tage gehoeren Milika und ihren Kindern. Sie leitet das Wittwen Handwerkerzentrum. Sandra laesst sich immer gerne inspirieren, wird sofort eingeladen einen Tonganischen Palmblaetterwebkurs mitzumachen und unterrichtet die Frauen danach mit Tips aus dem Atelier Artpiccolo. Alle strahlen! Milika und ihre Kinder sine arm, das sehen wir, doch haben wir auf unserer Reise gelernt, dass wirklich arme Menschen es sich nie getrauen wuerden fuer etwas zu fragen. Milika laesst aber selten eine Gelegenheit aus auf ihre Umstaende hinzuweisen.... die Menschen hier scheinen sich gewohnt zu sein, dass man einfach bekommt... das ist aber nicht unser Stil, veraendert das Bild des Auslaenders, veraendert aber nicht wirlich das irige Leben.... wer bekommmt muss ja nichts dafuer machen... Nein eine SanTom Spende waere falsch hier.
Wir beschliessen zusammen zu essen, gehen mit der Familie auf den Markt, kaufen Yam fuer einen Monat und Chicken, Zwiebeln, usw. Milika kocht, auf dem offenen Feuer im Garten, Gas hat sie keines in dem von Kanada und Australien gesponorten Hilfswerksgebaude, Wasser auch nicht - der Regenwassertank wurde vergessen einzuplanen.... Die Kinder strahlen, die Mama auch, wir halten uns zurueck, essen nur ein Haeppchen sie sollens haben. Sandra will mithelfen das Handwerkbusiness in Schwung zu bringen, schlaegt Milika vor ein Plakat zu kreieren und es in den Gaesthauser anzuschlagen, sie ist begeistert, fragt ob wir es nicht in englisch fuer sie schreiben koennten... so macht Sandra auch gleich eine tonganische Artpiccolo Kursausschreibung nach den Wuenschen der handwerklichen Wittwen, gibt Geld um es 10-20 mal zu kopieren... doch ob das Geld dann auch wirklich dafuer verwendet wird.... ich werde meine Zweifel nicht los... aber das ist das Problem der Wittwen, nicht meines...
Irgendwann heute Abend soll die Faehre abfahren... um Mitternacht, sagen uns alle, und es ist die schnelle Faehre, sie soll nur 8 Stunden brauchen. SanTom weiss inzwischen, dass das Tonganische Wort "timii" nicht original tonganisch ist, und dass die Insulaner ein anderes Verhaeltnis dazu haben. Gegen 20 Uhr setzten wir uns deshalb an den Hafen und warten. Wir sind nicht die einzigen und nach kurzer Zeit setzt sich der Lea, er ist der Werftarbeiter und hat heute Schicht, neben uns. Ein froehlicher Typ, er bringt uns christliche Lieder bei und verschwindet immer wieder im Buero um uns neue tonganische Woerter ins Englische zu uebersetzen. Fuer uns ist das erste wirklich offene und herzliche Kontakt mit einem Tonganer..... wir sind happy, teilen mit ihm unser Nachtessen und geniessen seine ansteckende Froehlichkeit. In der Zwischenzeit regnet es in Stroemen. Weit in der Ferne , draussen in der schwarzen Nacht, ueber dem offenen Meer koennen wir dann endlich ein schwaches Licht erkennen. Es kommt naeher und irgendwann - es muss schon nach Mitternach sein - legt die Faehre Pulupaki im Hafen an. Es beginnt ein reges Treiben, alles wird ent- und verladen. Einige Paletten Kokosnuesse, frischer Fisch und ueber 50 leere Oelfaesser mit der Aufschrift "Fuel" werden wieder zurueck nach Tongatapu verschifft. Dann endlich koennen auch wir an Bord - es habe viele Sitzplaetze wurde uns gesagt, doch finden koennen wir keine. Die Tonganer legen sich einfach auf den Boden - draussen im Gang oder in einem der zwei Zimmer die mit etwas Teppich ausgelegt sind.... wir tun es ihnen gleich, legen unsere Regenjacken auf den Teppich, ein Tuch ueber die Augen und hoffen auf eine ruhige Nacht.
Zurueck in der Hauptstadt, wieder in die Heileila Lodge, wieder frische Fruechte zum Fruehstueck und Internet im Zimmer - das ist es dann auch fuer die naechsten Tage. Viel zu viel Zeit verbringe ich vor dem Computer, tueflte, installiere, lerne usw. Wir aktualisieren unsere Lebenslaufe, schreiben Schweizer und Deutschen Kindergaerten in der ganzen Welt und verschiedenen anderen TAFE Berufsschulen in Australien - mal schauen was sich daraus ergibt... vielleicht klappt es.
Eigentlich wollten wir gestern schon auf die Faehre um die nahe Nachbarinsel Eua zu besuchen. Doch nachdem alle sagten sie faehrt jeden Tag um 12 Uhr und wir sicherheitshalber schon um 10 Uhr am Hafen sind heisst es: "Ah... nein...die Faehre geht nur noch alle zwei Tage... erst seit dieser Woche ist das so...ihr muesst morgen nochmals kommen"! Eben "timii"....Sandra kriegt dafuer noch eine tonganische Lauskur - fast alle haben welche und sie meint das Jucken muesse wohl davon sein - Fehlanzeige, gluecklicherweise
Wenn man durch die Strassen lauft hoert man ueberall das Grunzen der Scheine und Haemmern. Nicht von Bauarbeitern, sondern von den vielen hausarbeitenden Frauen, sie schlagen die Tapafasern breit - Mulberrytreepapier wie in Laos....ein sehr traditionelles tonganisches Kunsthandwerk. Ganz wichtig fuer tonganische Feste und sehr sehr teuer zu kaufen.
Um 3 Uhr morgens geht der Alarm ab.... es ist rund eine Stunde zu Fuss bis zum Hafen und die Faehre faehrt vielleicht um 5.30 Uhr - wenn wir Glueck haben?!? Rund ein halbes Dutzend private Minibusse oder Pickups fahren zu dieser Unzeit an uns vorbei, es wird freundlich gewinkt, mitnehmen will uns aber niemand... naja. Das Meer ist zu dieser Stunde noch fast ganz flach.. eine herrliche Fahrt zurueck in die Hauptstadt.
Die letzten zwei Tage Tonga vergehen wieder in der Heilala Lodge. Skype lauft heiss und einige weitere Option fuer Jobs in der Welt tun sich auf... mal schauen was sich daraus ergibt. |